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03.-08.04.2022: Reiche reicher, Arme ärmer – Wieviel Ungleichheit hält unsere Demokratie aus? (UGH)
Das gegenwärtige Ausmaß der Einkommens- und Vermögensungleichheit ist mit demokratischen Fairness- und Gerechtigkeitserwartungen nur schwer vereinbar. Spätestens seit der Finanzkrise 2008 ist das Problem mit Wucht ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen und Feuilleton-Debatten handeln davon. Und während einer breiten Bevölkerung in Deutschland, Europa und den USA die Einkommens- und Vermögensungleichheit inzwischen als "größte Bedrohung der Welt" gilt, erklären Staatenlenker und internationale Organisationen die Ungleichheit zur epochalen Aufgabe.
Mit Recht! Denn die enorme Kluft zwischen arm und reich steigert die sozialen Probleme einer Gesellschaft, übersetzt sich in politische Ungleichheit und befeuert den gegenwärtig beobachtbaren Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen.
Doch so sehr man um die desaströsen Folgen der beispiellosen Konzentration der Einkommens- und Vermögensverteilung in unseren Tagen weiß, so unterentwickelt erscheint die politische Debatte und das politische Wollen in Bezug auf die Frage, was sich dagegen unternehmen lässt. Hierauf soll der inhaltliche Schwerpunkt des Seminars liegen.
01.-06.05.2022 Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in Europa – Das Ende der Solidarität? (UED)
Die politische Landkarte in Europa rückt eindeutig nach rechts. Die letzten Wahlergebnisse und prognostizierten Resultate bevorstehender Wahlen belegen beachtliche Zustimmungswerte für Parteien, die als rechtsextremistisch und rechtspopulistisch eingestuft werden. Das werden wir im Seminar genauer betrachten. Was sind die Gemeinsamkeiten dieser Parteien und worin unterscheiden sie sich? Wie wirken sich diese Veränderungen auf den europäischen Gedanken aus?
Was gibt es noch an weiteren antisemitischen, rassistischen und islamfeindliche Organisationen und Gruppierungen in Europa und Deutschland? Welche Wirkungsmacht und Ausdrucksformen haben sie und wie können wir ihnen begegnen?
31.7.-05.08.2022 Gaming und Politik. Wie Computerspiele unserer Vorstellung von (Arbeits-) Welt und Gesellschaft prägen – und wie sie politisch genutzt werden können. (GAM)
34 Millionen Menschen spielen allein in Deutschland regelmäßig Computerspiele. Damit gehören Games klar zu den Massenmedien – und wie diese prägen sie unseren Blick auf die Welt: Was machen das Denken in Leveln, das Ausleben von Gewalt im Spiel, die gezeigten Bilder von Geschlechtern, Herkunft und Klasse mit uns? Warum gibt es zum Beispiel unzählige Spiele über den Zweiten Weltkrieg, aber kaum eines über Widerstand gegen den Nationalsozialismus? Games beeinflussen unseren Alltag auch indirekt: Gamifizierung, der Einsatz spielerischer Elemente und Leistungs-Scores, verändert das Lernen, das Arbeiten und nicht zuletzt die Politik.
Im Seminar gehen wir nicht nur der Frage nach, wie Gamedesigner_innen und -konzerne definieren, was wir sehen und erleben. Wir untersuchen auch, wie sie Geld verdienen und welche Arbeitsbedingungen und -kämpfe in der Branche herrschen. Zudem geht es darum, wie Games und Gamifizierung (gewerkschafts-) politisch genutzt werden können.)
(Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen des Hattinger Mediensommers. Eine Kinderbetreuung im Union Kids Camp ist möglich)
16.-21.10.2022 Zwang zum Wachstum – ökologische Katastrophe – Pandemie: Schaufelt sich der Kapitalismus sein eigenes Grab? (KAP)
Steuert der Kapitalismus auf sein Ende zu? Im Bankencrash 2008 und der folgenden Weltwirtschaftskrise sah es so aus. Der ökonomische Kollaps unseres Wirtschaftssystems konnte nur mit teuren Rettungs- bzw. Konjunkturpaketen und um den Preis explodierender Staatsverschuldung verhindert werden, die dann wiederum zum Auslöser der Eurokrise wurde.
Mit der Corona-Pandemie sowie ihren sozialen und wirtschaftlichen Folgen steht die globalisierte, kapitalistische Wirtschaftsweise erneut im Fokus politischer Kritik: Wirtschaftswachstum stand und steht obenan, wenn es gilt, den "stotternden Motor" wieder flott zu machen. Nicht verwunderlich: Wachstum liegt in der Logik des kapitalistischen Systems und ist angesichts des Profitinteresses der Unternehmen erforderlich.
Doch woher soll es kommen? Und wenn es kommt, torpediert es dann nicht das Ziel, den Naturverbrauch und den Klimawandel zu begrenzen? Was Kapitalismus ist, wie er sich entwickelt hat, in welchen Widersprüchen er verstrickt ist und welche Fragen sein mögliches Verschwinden aufwirft, ist Gegenstand der Seminardiskussionen.
04.-09.12.2022 Arbeiten in Zukunft: Diskussionen, Entwicklungen und gewerkschaftliche Einflussmöglichkeiten (AIZ)
Ob Roboter in Zukunft für uns arbeiten oder wir zukünftig alle Arbeit online erledigen – es gibt viele Prognosen, wie sich die Erwerbstätigkeit in den nächsten Jahrzehnten entwickeln könnte. Dabei wird es vom Engagement möglichst vieler Menschen abhängen, ob eher die Potentiale umgesetzt oder die Gefahren Realität werden.
Wir werden uns in dem Seminar mit der Zukunft der Arbeit befassen und herausfinden, wie unsere Gesellschaft zukünftig aussehen kann. Wir werden herausarbeiten, welche Herausforderungen und Chancen das für die Gewerkschaften bedeutet. Welche Vor- und Nachteile haben aktuelle Entwicklungen für Arbeitnehmer:innen? Wie können die Veränderungen zum Vorteil der Beschäftigten genutzt werden? Wo müssen wir sehen, dass wir mit den neuen Anforderungen mitkommen, um nicht abgehängt zu werden?
Das Wachstum des Dienstleistungssektors und die Vermehrung oftmals prekärer Beschäftigungsverhältnisse verändern die Arbeitswelt insgesamt.
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Es werden keine Fahrtkosten übernommen – die Anreise muss selbst organisiert und bezahlt werden.